Malerin
18.03.1876 (Frankfurt) –10/1968 (Frankfurt)
Vater: Bermann, Michael
Mutter: Helene, geb. Laudenheimer
Geschwister: Henriette, Jenny, Rosa, Emilia, David Eugen, Hugo Benjamin
18.03.1876
1906
1909
1911 – 1920
1920 – 1932
1924
1932
25.04.1932
1933
1934 – 1943
01.02.1944
08.05.1945
06/1945
04/1946
15.09.1947
23.07.1952
18.03.1961
18.03.1966
18.04.1967
10.1968
Über Clara Bermann ist nur sehr wenig bekannt. Sie wächst in einer kinderreichen Familie auf. Ihre Eltern ermöglichen ihr ein Studium der Malerei in München.
Dort lernt Clara Hans Behrens, den Tierbildhauer kennen und lieben. Das Paar heiratet und bekommt einen Sohn.
Ihr Mann ermöglichte ihr weiterhin eine künstlerische Tätigkeit.
Erst 3 Jahre später lässt sich das Paar in Frankfurt nieder.
Die damalige Adresse Moltke Allee ist heute die Hamburger Allee. Das Paar bewohnte die erste Etage.
Hans Behrens übernahm Lehrtätigkeit an den Kunstschulen Hamburg, Weimar und an der Kunstakademie München. Clara folgte ihm.
1920 kehrten sie nach Frankfurt zurück und wohnten in der Schwanenthaler Straße.
Die nächsten 12 Jahre unterrichtete Clara als Kunsterzieherin an der Städtische Gewerbe- und Haushaltsschule. Mit ihrem Gehalt von 112 M mtl. finanzierte sie die Familie allein, denn für
ihren Mann wurde es im zunehmenden antisemitischen Deutschland schwierig. Er wurde zu den verfemten Künstlern gerechnet.
Das Paar muss erneut umziehen. Sie zogen in das ehem. Sommerhoff-Schlößchen, das 1920 in einzelne Wohnungen aufgeteilt wurde.
Unter dieser Adresse wohnte Clara auch noch als sie in der GEDOK Frankfurt verzeichnet wurde.
Auch Clara bekam als jüdische Bürgerin zunehmend Schwierigkeiten. So konnte sie die Gebühr für eine Genehmigung zur privaten Unterrichtserteilung nicht bezahlen, da man ihr seitens der
Schule bereits seit 7 Wochen kein Gehalt mehr gezahlt hatte.
Hans beantragte nach Machtübernahme Scheidung aufgrund der Mischehe und Clara musste die gemeinsame Wohnung verlassen.
Über die nächsten Jahre lässt sich nicht nachweisen, wo und wie Clara lebte.
Ab Ostern 1943 taucht Clara schließlich wieder in einem sogenannten „Judenhaus“ in der Ostenendstr. 18 wieder auf. Es war ein Wohnheim, welches die letzte Adresse vor einer Deportation nach
Theresienstadt bedeutet. In dieser Zeit war sie Zwangsarbeiterin in der Druckerei Osterried und musste Lose falten.
Dort verblieb sie bis zu ihrer Deportation.
Am späten Abend des 8. Mai 1945 befreite die Rote Armee Theresienstadt. Clara hatte die Shoah überlebt!
Clara kehrte in ihre Heimatstadt Frankfurt zurück.
Bereits im darauffolgenden Jahr stellte Clara einen Antrag auf erneute Unterrichtserteilung. Sie hat inzwischen eine Wohnung in der Landgraf-Philipp-Straße 9 zugeteilt bekommen. Hier beantragt
sie, dass auch ihr geschiedener Mann wieder bei ihr einziehen darf. Das Ehepaar hat sich in Frankfurt wieder gefunden und Clara gibt an, dass die Ehe nur durch die Nationalsozialisten getrennt
wurde. Ihr gemeinsamer Sohn war verstorben.
Es wird eine Bewilligung auf Existenzgründung abgelehnt, da Clara nach amtlichem Ermessen zu alt ist. Es wird ihr stattdessen eine Rente von 150,- RM vorgeschlagen, erhalten hat sie ab 01.10.1947
100,- RM
Über die nächsten Jahre erfolgen zermürbende Antragsstellungen zur finanziellen Situation
Claras Ehemann verstirbt.
Clara wird 85 Jahre und dieses wird von den Medien und der Stadt gefeiert
Auch zu ihrem 90. Geburtstag erinnert sich die Stadt ihrer.
Doch die finanzielle Situation der Künstlerin, die immer noch arbeitet, bleibt angespannt.
Die Künstlerinnenhilfe Licht und Leben, der inzwischen Alice Regent Beyschlag vorsteht, unterstützt Clara finanziell. So dankt Clara für den Erhalt von 20 Mark und malt im Gegenzug dafür ein
Landschaftsbild für Alice Regent.
Clara Behrens verstirbt in Frankfurt, ihrer Heimatstadt, in die sie trotz bitterer Erfahrung im Nationalsozialismus zurückkehrt,