Behrens, Clara, geb. Bermann

Clara Behrens, Nachlass Regent, Foto: Sandvoß
Clara Behrens, Nachlass Regent, Foto: Sandvoß

Malerin

 

18.03.1876 (Frankfurt) –10/1968 (Frankfurt)

 

Vater: Bermann, Michael

Mutter: Helene, geb. Laudenheimer

 

Geschwister: Henriette, Jenny, Rosa, Emilia, David Eugen, Hugo Benjamin



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Vita

Ehm. Moltkestraße 35, (co) Sandvoß
Ehm. Moltkestraße 35, (co) Sandvoß
Schwanenthalerstraße 53, (co) Sandvoß
Schwanenthalerstraße 53, (co) Sandvoß
Sommerhoff-Schlößchen, welches 1944 durch Bomben zerstört wurde, FotografIn unbekannt.
Sommerhoff-Schlößchen, welches 1944 durch Bomben zerstört wurde, FotografIn unbekannt.
Mitgliederverzeichnis GEDOK 1932/33 - Foto: Sandvoß
Mitgliederverzeichnis GEDOK 1932/33 - Foto: Sandvoß
Frankfurter Adressbuch 1934
Frankfurter Adressbuch 1934
Ghetto Theresienstadt-Kartei  © Arolsen Archives
Ghetto Theresienstadt-Kartei © Arolsen Archives
Landgraf-Philipp-Straße 9 (co) Sandvoß
Landgraf-Philipp-Straße 9 (co) Sandvoß
Frankfurter Rundschau 03/1961
Frankfurter Rundschau 03/1961
Clara Beherens, Nachlass Alice Regent-Beyschlag, Foto Sandvoß
Clara Beherens, Nachlass Alice Regent-Beyschlag, Foto Sandvoß

18.03.1876





1906





1909



 

 

 

 

 

 



1911 – 1920










1920 – 1932








1924








1932











25.04.1932







1933




1934 – 1943







 



01.02.1944

08.05.1945



06/1945


04/1946












15.09.1947










23.07.1952

18.03.1961




18.03.1966


18.04.1967










10.1968

 

Über Clara Bermann ist nur sehr wenig bekannt. Sie wächst in einer kinderreichen Familie auf. Ihre Eltern ermöglichen ihr ein Studium der Malerei in München.

Dort lernt Clara Hans Behrens, den Tierbildhauer kennen und lieben. Das Paar heiratet und bekommt einen Sohn.

Ihr Mann ermöglichte ihr weiterhin eine künstlerische Tätigkeit.

Erst 3 Jahre später lässt sich das Paar in Frankfurt nieder.
Die damalige Adresse Moltke Allee ist heute die Hamburger Allee. Das Paar bewohnte die erste Etage.

 

 

 

 

 

 



Hans Behrens übernahm Lehrtätigkeit an den Kunstschulen Hamburg, Weimar und an der Kunstakademie München. Clara folgte ihm.

1920 kehrten sie nach Frankfurt zurück und wohnten in der Schwanenthaler Straße.




Die nächsten 12 Jahre unterrichtete Clara als Kunsterzieherin an der Städtische Gewerbe- und Haushaltsschule.  Mit ihrem Gehalt von 112 M mtl. finanzierte sie die Familie allein, denn für ihren Mann wurde es im zunehmenden antisemitischen Deutschland schwierig. Er wurde zu den verfemten Künstlern gerechnet.

Das Paar muss erneut umziehen. Sie zogen in das ehem. Sommerhoff-Schlößchen, das 1920 in einzelne Wohnungen aufgeteilt wurde.





Unter dieser Adresse wohnte Clara auch noch als sie in der GEDOK Frankfurt verzeichnet wurde.









Auch Clara bekam als jüdische Bürgerin zunehmend Schwierigkeiten.  So konnte sie die Gebühr für eine Genehmigung zur privaten Unterrichtserteilung nicht bezahlen, da man ihr seitens der Schule bereits seit 7 Wochen kein Gehalt mehr gezahlt hatte.

Hans beantragte nach Machtübernahme Scheidung aufgrund der Mischehe und Clara musste die gemeinsame Wohnung verlassen.

Über die nächsten Jahre lässt sich nicht nachweisen, wo und wie Clara lebte.


Ab Ostern 1943 taucht Clara schließlich wieder in einem sogenannten „Judenhaus“ in der Ostenendstr. 18 wieder auf. Es war ein Wohnheim, welches die letzte Adresse vor einer Deportation nach Theresienstadt bedeutet. In dieser Zeit war sie Zwangsarbeiterin in der Druckerei Osterried und musste Lose falten.

Dort verblieb sie bis zu ihrer Deportation.

Am späten Abend des 8. Mai 1945 befreite die Rote Armee Theresienstadt. Clara hatte die Shoah überlebt!

Clara kehrte in ihre Heimatstadt Frankfurt zurück.

Bereits im darauffolgenden Jahr stellte Clara einen Antrag auf erneute Unterrichtserteilung. Sie hat inzwischen eine Wohnung in der Landgraf-Philipp-Straße 9 zugeteilt bekommen. Hier beantragt sie, dass auch ihr geschiedener Mann wieder bei ihr einziehen darf. Das Ehepaar hat sich in Frankfurt wieder gefunden und Clara gibt an, dass die Ehe nur durch die Nationalsozialisten getrennt wurde. Ihr gemeinsamer Sohn war verstorben.

Es wird eine Bewilligung auf Existenzgründung abgelehnt, da Clara nach amtlichem Ermessen zu alt ist. Es wird ihr stattdessen eine Rente von 150,- RM vorgeschlagen, erhalten hat sie ab 01.10.1947 100,- RM

Über die nächsten Jahre erfolgen zermürbende Antragsstellungen zur finanziellen Situation

Claras Ehemann verstirbt.

Clara wird 85 Jahre und dieses wird von den Medien und der Stadt gefeiert

 


Auch zu ihrem 90. Geburtstag erinnert sich die Stadt ihrer.

Doch die finanzielle Situation der Künstlerin, die immer noch arbeitet, bleibt angespannt.
Die Künstlerinnenhilfe Licht und Leben, der inzwischen Alice Regent Beyschlag vorsteht, unterstützt Clara finanziell. So dankt Clara für den Erhalt von 20 Mark und malt im Gegenzug dafür ein Landschaftsbild für Alice Regent.


Clara Behrens verstirbt in Frankfurt, ihrer Heimatstadt, in die sie trotz bitterer Erfahrung im Nationalsozialismus zurückkehrt,



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